CAS-Sperre gegen Hakan Calhanoglu

Das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS, der den türkischen Nationalspieler Hakan Calhanoglu, wegen Vertragsbruch, für die Dauer von vier Monaten von der Fifa sperrte, versetzte den Werksklub Bayer Leverkusen in einen Schockzustand. Bereits seit 2011 gehörte der schon damals äußerst talentierte Mittelfeldspieler dem Karlsruher FC an. Vater Hüseyin ist zu diesem Zeitpunkt viel daran gelegen, den Aufstieg seines Sohnes zu beschleunigen.

In Eigeninitiative arrangierte er ein Treffen mit dem türkischen Fußballverein Trabzonspor. Calhanoglu betont, dass sein Vater Hüseyin ihn an diesem Tag zur Vertragsunterschrift gedrängt und er sich aus kulturellen Gründen nicht gewagt habe, ihm zu widersprechen. Obwohl Calhanoglu mit Gültigkeit ab dem 1. Juli 2012 bereits bei Trabzonspor unter Vertrag war, entschloss er sich später dazu, seinen Vertrag beim Karlsruher SC um weitere vier Jahre zu verlängern und damit weiterhin in Deutschland zu spielen.

Doch nun herrscht dicke Luft bei den Leverkusenern. Der BVB kann das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS nicht nachvollziehen. Dabei fühlt sich der Verein auf besonders intrigante Weise um die Chance gebracht, noch einmal rechtzeitig auf dem Transfermarkt zu agieren. Bayer-Geschäftsführer Michael Schade beruft sich mit seinem Vorwurf darauf, dass das Urteil des CAS bereits mehrere Tage vor der Zustellung festgestanden habe.

Er betont, dass der BVB nichts von all dem wusste und als Unbeteiligter dennoch schwerwiegend bestraft wurde. Auch der Karlsruher SC meldet sich indes zu Wort und weist die Schuld vehement von sich. Ingo Wellenreuther, Präsident des KSC, versichert, dass dem Verein der Vertrag mit Trabzonspor von damals nicht bekannt war. Calhanoglu hätte den Verein natürlich darüber informieren müssen, dass es bereits einen bestehenden Vertrag gab, tat es aber nicht.

Beide Vereine, sowohl der BVB Leverkusen als auch der Karlsruher SC, weisen jegliche Schuldzuweisungen entschieden von sich. Die Leverkusener sehen sich dabei doppelt benachteiligt. Der Bayer-Geschäftsführer ist davon überzeugt, dass man den Verein nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich schwächen will. Dabei sieht er, besonders anhand des auffällig ungünstigen Zeitpunktes des CAS Urteils, auch den Marktwert Calhanoglus in Gefahr.

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